Raika Lana

15 Jahre MeBo

by Radio Sonnenschein

c-mebopostalpernterLPA – Die nach der Brennerautobahn wichtigste Südtiroler Straßenverbindung, die MeBo, feiert am 2. August ihren 15. Geburtstag. „Heute kann man ohne Zweifel sagen, dass wir mit der Eröffnung der MeBo einen Meilenstein in der Infrastruktur-Geschichte Südtirols gesetzt haben“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Und Landesrat Florian Mussner ergänzt: „Kaum auszudenken, wenn sie nicht gebaut worden wäre.“

Wer vor dem 2. August 1997 zwischen Bozen und Meran unterwegs war, der konnte sich auf eines einstellen: Stau. Kein Wunder, wurden die beiden größten Ballungszentren des Landes bis dahin doch durch eine zweispurige Straße verbunden, die noch dazu mitten durch alle Dörfer am linken Etschufer führte. „Die alte Straße war damals schon hoffnungslos überlastet, für die Autofahrer war sie eine Zumutung, von der Belastung der Anwohner ganz zu schweigen“, betont der Landeshauptmann. Heute, da rund 35.000 Fahrzeuge täglich die Schnellstraße zwischen Bozen und Meran nutzen und sie damit zur nach der Brennerautobahn meistgenutzten Straße im Land machen, kann man die Polemiken um ihren Bau kaum noch nachvollziehen.

Und auch die ewige Baugeschichte nicht: Schon 1976 erteilte die Landesregierung einen ersten Planungsauftrag für eine vierspurige Schnellstraße am rechten Etschufer. Was folgte, war eine Baugeschichte mit zahllosen Hindernissen: 1979 sollte die MeBo nur noch zweispurig gebaut werden, die Staatsstraßenverwaltung ANAS lehnte dies allerdings ab, woraufhin Land und Autobahngesellschaft einsprangen und die Planung und Ausführung unterschiedlicher Teilstücke übernahmen. „Aufgrund der Verkehrsdaten hat man sich in einem zweiten Schritt doch noch entschieden, die MeBo vierspurig zu bauen – eine aus heutiger Sicht mehr als kluge Entscheidung“, so Landesrat Mussner.

Zwischen dieser Entscheidung und der Verwirklichung waren allerdings noch einige Hürden zu nehmen. „Die wichtigsten Entscheidungen wurden damals von der ANAS in Rom getroffen, wir als Land konnten nur in Sachen Umweltschutz mitreden“, so Durnwalder. Und Feuerwehr spielen: Als der Bau der MeBo vorübergehend gestoppt wurde, musste das Land alle Hebel in Bewegung setzen, um den Bau wieder aufnehmen zu können.

Mit Erfolg: Am 2. August 1997, mehr als zwei Jahrzehnte nach dem ersten Planungsauftrag also, konnte die MeBo offiziell eröffnet werden. „Aus Sicht der infrastrukturellen Entwicklung unseres Landes war dies sicher ein historischer Tag“, so der Landeshauptmann. So wie der 1. Juli 1998 auch, übernahm an diesem Tag doch das Land von der ANAS die Verantwortung für alle Straßen in Südtirol und damit auch für die MeBo. „Mit dieser Übernahme war der Weg frei, die MeBo an die modernen Erfordernisse anzupassen“, so Mussner. So wurden Einfädelspuren verlängert, Rampen abgerundet und ein Wildzaun errichtet, derzeit (und noch bis Herbst) werden zudem die neue Einfahrt in Marling gebaut und die Einfahrt Eppan samt Zufahrtsrampen und Einfädelspuren verbessert. Verbessert wird im Laufe des Jahres auch die Beschilderung an den Ein- und Ausfahrten.

„Die MeBo ist damit eine Schnellstraße, die alle notwendigen Standards erfüllt und eine enorme Entlastung darstellt“, so der Bautenlandesrat, „für die Autofahrer genauso, wie für die Bewohner der Dörfer im Etschtal.“ Für letztere konnte die alte Staatsstraße rückgebaut werden, nachdem der gesamte Durchzugsverkehr über die MeBo rollt. „Das ist eine Steigerung der Lebensqualität ohne Gleichen, für die Bewohner war die Eröffnung der MeBo im Nachhinein gesehen ein Freudentag“, erklärt Mussner. Der Landesrat betont zudem, dass die MeBo – so paradox dies klingen mag – auch eines der größten Umweltprojekte des Landes sei: „Das flüssige Fahren sorgt dafür, dass der Schadstoffausstoß verringert wird“, so Mussner, der schließt: „Nicht auszudenken, was heute los wäre, gebe es die MeBo nicht: Wir hätten den täglichen Verkehrskollaps, dicke Luft im ganzen Etschtal und Dörfer, in denen das Leben unerträglich wäre.“

 

 

 

 

Schreib einen Kommentar

Brother Cookie is watching you! Hier werden Cookies verwendet. Ist das ok? OK Info