Raika Lana

Caritas: Unser Einsatz für Flüchtlinge geht weiter

by Radio Sonnenschein

caritasStellungnahme der Caritas zur Flüchtlingsarbeit   

Die Caritas der Diözese Bozen-Brixen nimmt in Bezug auf Behauptungen, dass sie sich angeblich aus dem Bereich der Flüchtlingsaufnahme zurückziehe, wie folgt Stellung: 

– Die diözesane Caritas ist und wird auch weiterhin im Bereich der Flüchtlingsaufnahme stark präsent sein. Sie macht es im Namen der Diözese Bozen-Brixen, nach den Vorgaben des Bischofs, der Diözesansynode und dem Evangelium („Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen…“).

– Die diözesane Caritas führt die zehn Aufnahmezentren weiter, in denen sie derzeit rund 450 Personen beherbergt . Dabei geht es ihr nicht nur darum, die Häuser zu führen, sondern qualitative Arbeit bei der Aufnahme und Integration zu leisten. Sie stellt die Menschen in den Mittelpunkt und die Gemeinschaft, welche sie aufnimmt.

– Über die Führung dieser zehn Aufnahmeeinrichtungen hinaus bietet die Caritas auch andere wichtige Dienste im Flüchtlingsbereich, für welche sie Eigenmittel und Mittel der Diözese einsetzt. Es sind dies die Flüchtlingsberatung in Bozen, die abendliche Essensausgabe in Bahnhofsnähe, Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit im Land speziell durch die Pfarrcaritas und die Pfarreien, Weiterbildung der Flüchtlinge in den Flüchtlingshäusern sowie gesamtstaatliche und internationale Netzwerkarbeit.

Die diözesane Caritas hat der Südtiroler Landesverwaltung diese Entscheidung, keine weiteren Flüchtlingshäuser mehr in Führung zu nehmen, bereits Ende 2015 mitgeteilt. Und sie hat diese ihre Entscheidung auch begründet:

– Wie bereits erwähnt, möchte sie sich auf die Führung der zehn Häuser konzentrieren, welche ihr anvertraut sind, ihre Tätigkeiten vermehrt auf das Wohl der Beherbergten ausrichten, sie auf den Auszug aus diesen Häusern vorbereiten und begleiten, bestehende Situationen verbessern, an neuen Formen der Aufnahme (auch nach der Anerkennung als Flüchtlinge) arbeiten, die Integration fördern und die Bevölkerung des Landes diesbezüglich vermehrt miteinbeziehen.

– Die Caritas hält es für wichtig, auch andere Institutionen – zusätzlich zu Caritas und Volontarius – in die Führung von Flüchtlingshäusern einzubinden, um so den dritten Sektor in Südtirol vermehrt und vielfältiger zu beteiligen.

– Die Caritas ist darüber hinaus der Meinung, dass in diesem Bereich nicht mehr die Logik der Ausnahmesituation angewandt werden sollte, sondern dass das Land und die Bezirksgemeinschaften sich allmählich so organisieren sollten, dass sie Formen der Aufnahme von Personen, welche hier Asyl beantragen, im Rahmen ihrer ordentlichen Tätigkeit vorsehen.

– Was die Aufnahme von Asylbewerbern anbelangt, hat die Caritas schon vor Monaten erklärt, dass sie durchaus offen ist für Mikrostrukturen, welche räumlich an die bereits bestehenden Häuser angebunden werden können sowie die etwaige Führung von Einrichtungen zu übernehmen, welche die örtliche Kirche bzw. ihr zugehörige Strukturen für die Aufnahme von Flüchtlingen, welche über die humanitären Korridore nach Italien kommen, zur Verfügung stellt.

– Die Caritas hat – gemeinsam mit den verschiedenen Pfarrcaritsgruppen und den Pfarreien − ihre Bereitschaft zur Netzwerkarbeit erklärt und zwar auch dort, wo die Flüchtlingseinrichtungen nicht von der Caritas geführt werden, und auch dafür, andere Operateure im Flüchtlingsbereich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zu begleiten.

In Bezug auf die Qualität der Aufnahme (sei es in Bezug auf die Beherbergten als auch in Bezug auf das Territorium) hat die Caritas schon mehrmals folgendes unterstrichen:

– die Notwendigkeit, dass Aufnahmeeinrichtungen überschaubar sind (es sollten maximal 50 Personen in einer Einrichtung aufgenommen werden)

– die Notwendigkeit, alle im Land lebenden Flüchtlinge gleichwertig zu behandeln, damit auch jene, welche noch nicht in das volle gesamtstaatliche Aufnahmeprogramm fallen, oder ad-hoc-Einrichtungen für sie zu schaffen.

Abschließend unterstreicht die Caritas, dass sich zahlenmäßig nicht mehr viel ändern wird, dass sich ihr Einsatz für die Flüchtlinge und der der christlichen Gemeinschaft in Zukunft sicher nicht vermindern, sondern verstärken wird.

Die beiden Caritas-Direktoren

Franz Kripp und Paolo Valente

 

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