„Das Bourne Ultimatum“ (2007) ist der packende Abschluss der Bourne-Trilogie, inszeniert von Paul Greengrass. Der Film setzt die Geschichte von Jason Bourne (Matt Damon) fort, der weiterhin nach Antworten über seine Vergangenheit sucht, während die CIA ihn gnadenlos jagt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Nach den Ereignissen von „Die Bourne Verschwörung“ versucht Bourne, die letzten Geheimnisse seiner Identität zu entschlüsseln. Dabei stößt er auf die Operation Blackbriar, eine Weiterentwicklung des berüchtigten Treadstone-Programms. Während er von Madrid über Tanger bis nach New York reist, muss er sich gegen tödliche Agenten behaupten und gleichzeitig die Wahrheit ans Licht bringen.
Besetzung
Neben Matt Damon brillieren Julia Stiles, David Strathairn, Joan Allen und Édgar Ramírez in wichtigen Rollen. Die actiongeladenen Verfolgungsjagden und intensiven Kampfszenen machen den Film zu einem Höhepunkt des Agenten-Genres.
Erfolg und Wirkung
„Das Bourne Ultimatum“ wurde von Kritikern gefeiert und gewann drei Oscars, darunter für den besten Schnitt und den besten Ton. Der Film überzeugt mit seiner düsteren Atmosphäre, realistischen Action und einer spannenden Handlung, die die Trilogie würdig abschließt.
Vergleich: Die Bourne-Filme – Stil, Story, Substanz
Film | Regie | Ton & Stil | Fokus | Kritische Betrachtung |
---|---|---|---|---|
Die Bourne Identität (2002) | Doug Liman | Düster, ruhig, stilvoll | Gedächtnisverlust, Identitätssuche | Setzt den Ton. Aber noch stark vom Agenten-Genre geprägt. |
Die Bourne Verschwörung (2004) | Paul Greengrass | Hektisch, roh, dokumentarisch | Vergeltung, Trauma, Systemkritik | Wird politischer. Oder einfach nur kälter? |
Das Bourne Ultimatum (2007) | Paul Greengrass | Noch intensiver, fast hyperaktiv | Auflösung, Selbstermächtigung | Gilt als Höhepunkt. Aber verliert sich fast in der Technik. |
Das Bourne Vermächtnis (2012) | Tony Gilroy | Neuer Held, neue Drogenstory | Biotechnologie, Kontrolle | Meh. Viele Fragezeichen, wenig Spannung. |
Jason Bourne (2016) | Paul Greengrass | Rückkehr zu Altbekanntem | Datenüberwachung, Vater-Sohn-Thema | Teilweise bemüht, wirkt fast wie ein Echo. |
Fazit des Vergleichs:
„Die Bourne Verschwörung“ ist der Kipppunkt. Hier verlässt die Reihe die klassische Agentenstruktur und wird fast schon politisches Kino – zumindest oberflächlich. Danach wird’s technischer, schneller, aber auch beliebiger. Ironisch, wenn man bedenkt, dass der Held eigentlich langsamer werden müsste, je mehr er sich erinnert…
Roman vs. Film: Robert Ludlum vs. Hollywood
Die Romane von Robert Ludlum sind politisch, komplex, verschachtelt – und deutlich wortreicher. Bourne ist im Buch kein schweigsamer Einzelgänger, sondern ein zerrissener Intellektueller. Die Bücher spielen viel mit Identität, doppelten Realitäten und moralischen Grauzonen. Der erste Roman erschien 1980, also noch mitten im Kalten Krieg – das prägt die Atmosphäre.
Was Hollywood verändert hat:
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Mehr Action, weniger Politik:
Im Buch geht’s u. a. um Carlos, den Schakal – ein echter Terrorist. Die Filme haben diese Figur gestrichen. Warum? Zu kompliziert? Zu politisch? -
Weniger psychologischer Tiefgang:
Im Roman hadert Bourne viel mehr mit dem, was er war und ist. Im Film ist es mehr stille Wut. Funktioniert fürs Kino – aber es verliert Tiefe. -
Figuren reduziert:
Komplexe Nebencharaktere wie Dr. Washburn oder Bournes Mentoren wurden gestrichen oder umfunktioniert. Klar, filmisch verständlich – aber ein Verlust.
Abschließende Gedanken:
Die Bourne-Filme (v. a. Teil 2) sind vielleicht weniger „smart“ als sie wirken wollen, aber sie haben das Action-Genre merklich beeinflusst. Ohne Bourne? Kein Craig-Bond, keine nervösen Action-Kamerafahrten, kein grüblerischer Held im Mainstreamkino.
Aber: Reicht das, um sie als neue Klassiker zu feiern? Oder sind sie am Ende doch nur die bessere Version eines altbekannten Konzepts?