Raika Lana

EO Tierheim Naturns: „Zurück zu unseren Wurzeln – zurück zum echten Tierschutz“

by Radio Sonnenschein
EO-Tierheim-Naturns-Canile-Naturno-ODV

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EO Tierheim Naturns: „Zurück zu unseren Wurzeln – zurück zum echten Tierschutz“

Mit Ende März hat die EO Tierheim Naturns ihren provisorischen Standort in Ulten geschlossen – und
damit ein intensives Kapitel ihrer Geschichte, aber auch des ersten Tierheims in Südtirol, beendet.

Bei einer Pressekonferenz in Meran stellte Vereinspräsidentin Silvia Piaia die zukünftige Ausrichtung des
Vereins vor, der sich nach sieben Jahren voller Höhen und Tiefen, Hoffnungen und Enttäuschungen
wieder ganz auf seinen eigentlichen Kernauftrag besinnt: konkreten, ehrlichen Tierschutz vor Ort.
„Sieben Jahre lang haben wir gekämpft – und dabei oft diplomatisch kommuniziert, weil wir an
Lösungen geglaubt haben. Doch heute sagen wir es offen: Am Ende sind all unsere Versuche vor
allem an der Landespolitik gescheitert“, betonte Piaia.

Wertschätzung für konkrete Unterstützung
Gleichzeitig sprach sie jenen ihren Dank aus, die den Verein in all diesen Jahren tatkräftig unterstützt
haben – quer durch Parteien, Ämter und Ebenen.

„Es gab viele Menschen, die mit uns nach Lösungen gesucht haben: auf Gemeindeebene, in der
Landesverwaltung, in verschiedenen Fraktionen – teils seit Jahren. Manche von ihnen haben
Anträge eingebracht, Gespräche moderiert, Alternativen ermöglicht oder politische Türen geöffnet
– und sind am Ende genauso ausgebremst worden wie wir. Ihr Einsatz bleibt für uns ein wichtiger
Anker.“

Besonders hob Piaia die langjährige und verlässliche Zusammenarbeit mit dem landestierärztlichen
Dienst hervor – insbesondere mit Dr. Ernst Stifter (†), Dr. Paolo Zambotto und Dr. Gerlinde
Wiedenhofer, sowie dem Tierärztlichen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebs (SABES) mit Dr.
Christian Piffer und Dr. Franz Hinter.

Aus dem politischen Bereich nannte sie in chronologischer Reihenfolge Persönlichkeiten wie
Paul Rösch (Meran), Gustav Erich Tappeiner (Kastelbell), Beatrix Mairhofer und Stefan Schwarz
(Ulten), Barbara Pegoraro (Bozen), Madeleine Rohrer (Meran/Landtag), Max Bessone (ehem.
Landesrat), Kury Cristina (ehem. Landtagsabgeordnete), Julia Dalsant (Meran) und Reinhard Bauer
(Meran).

„Unser Dank gilt ihnen allen – denn sie haben bewiesen, dass es sehr wohl möglich ist, über
politische Grenzen hinweg für das Gemeinwohl zu arbeiten.“

Starke Netzwerke statt Konkurrenzdenken
In den letzten Jahren ist es der EO Tierheim Naturns gelungen, vertrauensvolle und stabile
Partnerschaften aufzubauen, insbesondere im Westen Südtirols bis nach Bozen: Der Verein arbeitet
heute eng mit dem Tierschutzverein Vinschgau, der UGDA in Bozen, dem tierärztlichen Dienst und
sozialen Einrichtungen wie dem Jugenddienst Meran und dem Verein Volontarius zusammen.

„Eines der häufigsten politischen Argumente gegen den Tierschutz war, dass die Vereine zerstritten
seien. Wir haben das Gegenteil bewiesen: Unsere Zusammenarbeit funktioniert – und zwar auf
Augenhöhe, lösungsorientiert und zum Wohle der Tiere. Jetzt wäre es an der Zeit gewesen, dass auch
die Politik ein Zeichen für das Gemeinwohl gesetzt hätte“, so Piaia.

Neue Wege, gleiches Ziel: Tieren helfen
Auch wenn der Verein keine eigene Struktur mehr betreibt, bleibt sein Engagement für Tiere in Not
uneingeschränkt bestehen. Gemeinsam mit dem Leiter einer Hundepension, in der die 3 Hunde des
Vereins nun untergebracht sind, sowie spezialisiertem Hundetrainer will die EO Tierheim Naturns
auch künftig auffällige Hunde begleiten, die besondere Betreuung benötigen, um wieder als
Haustiere vermittelt werden zu können.

Ein zweites Standbein bleibt die ganzheitliche Hilfe für Tierhalter:innen in Notlagen. Unter dem
Motto „Hilft man dem Menschen, hilft man oft auch dem Tier“ unterstützt der Verein weiterhin
schnell und unbürokratisch – mit Futterspenden, der Übernahme von Tierarztkosten oder
Medikamenten.

Wer Hilfe braucht, kann sich direkt an uns wenden: 324 613 5959

Bewusst vermitteln – Tierleid vermeiden
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der sensibilisierenden Aufklärungsarbeit rund um die bewusste
und artgerechte Vermittlung von Haustieren. Die EO Tierheim Naturns möchte künftig verstärkt
potenzielle Tierhalter:innen dabei unterstützen, das passende Tier zu finden – und dabei auf
seriöse, transparente Vermittlungsstellen zu achten.

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der wachsenden Zahl von Privatpersonen, die mit
Tierschutzvereinen – oft aus Süditalien – zusammenarbeiten, ohne immer über die nötige
Sachkenntnis zu verfügen oder korrekt informiert zu sein. Hier möchte der Verein gezielt Wissen
weitergeben und Orientierung bieten – zum Schutz von Tier und Mensch.

Wie Sie uns unterstützen können 
Zum Abschluss richtete Piaia auch einen Appell an die Medien und die Öffentlichkeit:
„Bitte informieren Sie darüber, dass es die EO Tierheim Naturns weiterhin gibt – mehr denn je. Wir
bleiben aktiv, sichtbar und engagiert. Und wir sind auf Unterstützung angewiesen.“

Konkret bittet der Verein um:
• Verbreitung der aktuellen Informationen
• Mitgliedschaften, um die laufende Arbeit zu stärken
• Zuweisung der 5×1000 bei der Steuererklärung
• Spenden, auch in kleiner Höhe – jeder Beitrag zählt
• Futterspenden bei unseren in zukunft regelmäßigen Futterspendensammlungen im Raum
Meran

Wer regelmäßig über die Tätigkeiten der EO Tierheim Naturns informiert werden möchte, kann sich
telefonisch oder per WhatsApp unter 324 613 5959 melden und in den Verteiler für aktuelle News
aufgenommen werden.

 

v.l.-Reinhard-Bauer-und-Ulrich-Gamper

v.l.-Reinhard-Bauer-und-Ulrich-Gamper


Tierheim für den Westen Südtirols – Austausch mit Landesrat Luis Walcher – Perspektive durch intensive Vorarbeit

Seit Jahren wird im Westen Südtirols ein Tierheim dringend benötigt. Auf Initiative von Reinhard Bauer wurde das Thema auf die Ebene der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt gebracht und seither intensiv vorangetrieben. Ziel ist es, eine tragfähige und realistische Lösung für das Burggrafenamt, das Vinschgau sowie angrenzende Gemeinden zu schaffen.

Kürzlich fand ein zentrales Treffen mit Landesrat Luis Walcher statt. Teilgenommen haben der Algunder Bürgermeister und designierte Präsident der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Ulrich Gamper, Kommissar pro tempore Günther Bernhard sowie Referent Reinhard Bauer. Dem Landesrat wurde ein konkreter Vorschlag präsentiert, der auf monatelanger Vorarbeit basiert.

Bereits im Dezember wurden potenzielle Areale von Tschengls bis Terlan besichtigt und analysiert. Nach mehreren Lokalaugenscheinen erfolgte eine objektive Bewertung von vier Standorten im Burggrafenamt durch Techniker der Bezirksgemeinschaft sowie zwei Amtstierärzte. Die Ergebnisse wurden dem Land übermittelt.

Parallel zur technischen Prüfung wurde auch der politische Boden bereitet. Grundbesitzer, Anrainer und Entscheidungsträger wurden frühzeitig eingebunden. In zahlreichen Gesprächen wurden Bedenken aufgenommen, ernst genommen und konkrete Lösungsansätze entwickelt.

Erstmals liegt nun eine realistische, breit abgestimmte und umsetzbare Variante auf dem Tisch. Die zuständige Landesstelle prüft aktuell die Details. Landesrat Luis Walcher hat bereits seine grundsätzliche Unterstützung für ein Tierheim im Westen signalisiert – ein wichtiger Impuls für den weiteren Prozess.

Reinhard Bauer hält fest:
„Ein Projekt wie dieses ist kein Selbstläufer – es verlangt Beharrlichkeit, Genauigkeit und den Willen, auch mühsame Detailarbeit zu leisten. Forderungen zu stellen ist einfach, aber echte Verantwortung zeigt sich dort, wo es unbequem wird. Genau deshalb haben wir das Thema auf Bezirksebene aufgegriffen und Schritt für Schritt vorangetrieben.“

Ulrich Gamper sagt:
„Ein solches Projekt gelingt nur im engen Schulterschluss mit den Gemeinden. Der Dialog auf Augenhöhe ist entscheidend – nicht nur, um die beste Lösung zu finden, sondern auch, um sie gemeinsam zu tragen. Diese Gesprächskultur werden wir weiterführen und vertiefen.“

Hund 1

 

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