Raika Lana

Erneut Unwetter in Meran: Entwurzelte Bäume fordern Verletzte und verursachen Verkehrschaos

by Radio Sonnenschein

Meran SturmEin erneutes Unwetter hat am Freitag 25. September 2020 Nachmittag in Meran nicht nur für ein
Verkehrschaos gesorgt, sondern auch drei Verletzte gefordert. „Diesmal war es weniger der
Regen, der uns Sorgen bereitet hat, als vielmehr heftige Sturmböen, die in der ganzen Stadt
Bäume entwurzelt oder geknickt haben“, so Bürgermeister Paul Rösch.

Ein heftiges Gewitter ist heute am frühen Nachmittag über Meran gezogen. Vor allem die
damit einhergehenden Sturmböen haben dabei für Schäden, Chaos und viel Arbeit für die
Einsatzkräfte gesorgt. So ist am Mazziniplatz ein hochstämmiger Baum auf die Straße
gestürzt und hat eine dreiköpfige Familie verletzt – „nach letzten Informationen Gott sei
Dank nicht gravierend“, so der Bürgermeister. Auch in anderen Teilen der Stadt haben
umgeknickte Bäume Straßen verlegt und den Verkehr lahmgelegt, zudem hat der Sturm
Schäden an zahlreichen Dächern angerichtet.

Sturm Meran 3Im direkten Kontakt mit den Einsatzkräften hat Rösch versucht, sich ein Bild der Lage zu
machen. „Die Situation war verständlicherweise chaotisch, mittlerweile ist sie dank des
schnellen und professionellen Einsatzes unserer Feuerwehren, der Rettungskräfte und der
Polizei aber unter Kontrolle“, so der Bürgermeister, dessen Dank nicht nur den eigenen,
sondern auch den Wehrmännern aus den Nachbargemeinden gilt, die den Meraner
Feuerwehren beigesprungen sind.

Das heutige war schon das dritte Unwetter in Meran innerhalb weniger Wochen. „Der
heurige Sommer scheint ein Vorbote dessen zu sein, was uns künftig erwartet“, so Rösch.
„Wegen des Klimawandels werden extreme Wetterereignisse immer häufiger, deshalb
bereiten wir die Stadt auch besser darauf vor.“ Eine Stoßrichtung gibt dabei die Strategie zur
Anpassung der Stadt an den Klimawandel vor, die mit Klimaexperten und der Feuerwehr
entwickelt worden ist. „Teil dieser Strategie ist etwa der Ausbau des historischen
Kanalsystems, damit dieses mit plötzlichen großen Wassermengen fertig wird“, so Rösch.

Meran Sturm 2Die zweite Stoßrichtung ist die Überarbeitung des Zivilschutzplans der Stadt, die der Stadtrat
vor wenigen Wochen in Auftrag gegeben hat. „Unser Zivilschutzsystem funktioniert dank
der hauptamtlichen und der vielen freiwilligen Einsatzkräfte schon vorbildlich, wir müssen
es aber an die neuen Herausforderungen anpassen“, erklärt der Bürgermeister.
Nicht zuletzt haben die heutigen Ereignisse – erneut – gezeigt, wie anfällig vor allem der
historische Meraner Baumbestand ist.

„Wir sind eine grüne Stadt und bleiben es“, so Rösch.
Allerdings werde schon seit Jahren mit Nachdruck die Erneuerung des Baumbestandes
vorangetrieben. „Man darf nicht vergessen, dass auch Bäume einen Lebenszyklus haben,
der irgendwann zu Ende geht“, erklärt der Bürgermeister. Gerade alte, morsche und deshalb
gefährliche Bäume würden deshalb ersetzt, und zwar durch Arten, die den künftig höheren
Durchschnittstemperaturen besser gewachsen sind. „Auch das gehört zur Anpassung an den
Klimawandel und ist damit eine Investition in die Sicherheit unserer Stadt“, schließt Rösch.

 

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