Die Welt ist im Ausnahmezustand, die verschärften Maßnahmen des Ausgehverbotes in Italien bleiben über Ostern aufrecht. Trotzdem ist es möglich, zu Ostern Eier und Hasen aus fair gehandelter Schokolade zu erhalten. Die Südtiroler Weltläden sind entweder geöffnet, telefonisch erreichbar oder haben Zustelldienste eingerichtet.
In dieser Ausnahmezeit wünschen sich viele Menschen ein Stück Normalität. In der Osterzeit gehören dazu auch Eier und Hasen aus Schokolade. Die Südtiroler Weltläden bieten ein breites Sortiment an fair gehandelter Schokolade an. Die Koordinatorin der Südtiroler Weltläden Brigitte Gritsch plädiert dafür, beim Einkaufen auf lokale und regionale Anbieter*innen zurückzugreifen und bei Lebensmitteln, die nicht in Südtirol wachsen oder hergestellt werden, auf Fairness und Qualität zu achten. Die Schokolade in den Südtiroler Weltläden stammt von kleinen Kakaobäuerinnen und -bauern aus Mittel- und Südamerika.
Europa ist Weltmeister im Schokoladenverzehr: Laut Dachverband der Europäischen Süßwarenhersteller Caobisco verarbeiten in Europa mehr als 12.000 Betriebe das Pulver der Kakaobohne. Jede*r Südtiroler*in konsumiert zwischen vier und zwölf Kilogramm pro Jahr in Form von Tafelschokolade, Glasur, Creme oder Pulver – in der Osterzeit am zweitmeisten nach der Weihnachtszeit. Die 14 Millionen Menschen in Äquatornähe, die vom Kakaoanbau leben, bekommen nur Krumen des weltweiten Schokokuchens ab, nicht einmal 1/15 des Verkaufspreises der Schokolade in den Regalen unserer Geschäfte. Seit dem starken Preisverfall in den 1980er-Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen auf den Kakaoplantagen in Äquatornähe verschlechtert. Den Kakaobauern und -bäuerinnen an der Elfenbeinküste bleiben nicht einmal 50 Cent am Tag zum Überleben. „Es ist notwendig, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Menschen am Beginn der Handelskette nicht ständig im Nachteil sind. Unser Leben und unser Tun sind mit dem Dasein anderer Menschen auf dem Planeten untrennbar verbunden“, verweist Brigitte Gritsch besonders in dieser Corona-Zeit auf globale Zusammenhänge.
Dank des Fairen Handels müsse niemand auf Schokolade verzichten, sagt sie und rät zu kleineren Mengen, dafür aber zu qualitativ hochwertiger und fair gehandelter Schokolade. Nur so könnten benachteiligte Produzent*innen gefördert und Zwischenhändler*innen vermieden werden. „Nähe und Solidarität sind in dieser außergewöhnlichen Zeit ausschlaggebend“, sagt Brigitte Gritsch.
Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten zu den einzelnen Südtiroler Weltläden sind auf deren Webseite abrufbar: www.weltladen.bz.it