Sturm und Drang im Bozner Stadttheater: Die Vereinigten Bühnen Bozen feiern am 05. Dezember ihre nächste Premiere mit „Werther“ nach dem Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe. Auf der Bühne agiert – allein – Schauspieler Lukas Spisser, Regie führt Philipp Jeschek, für die Ausstattung zeichnet Sara Burchia verantwortlich. Alle drei begrüßte Barbara Bonmann im letzten „Montagstreff“ am 25. November im Sonnenschein-Studio.
Als Goethe „Die Leiden des jungen Werther“ 1774 veröffentlichte, wurde er damit so etwas wie ein gefeierter Popstar, eine ungekannte Leselust brach aus, Leser kopierten Werther in Sprache und Aussehen, der Roman hatte einen durchschlagenden Erfolg. Kann dieser Werther aber auch in der heutigen Zeit noch punkten und das Publikum in seinen Bann ziehen? Ja er kann, denn die tragische Liebesgeschichte dieses Freigeistes hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Wer ist nicht schon selber unglücklich verliebt gewesen und kann somit nachvollziehen, welche Gefühle in dem jungen Mann brennen, der sich nach seiner Lotte verzehrt, die er nicht haben kann, ist sie doch schon einem anderen versprochen. Bühnenbild, Requisiten und Kostüm sind von Regisseur und Ausstatterin bewusst sparsam gewählt im Bozner „Werther“. So kann jeder Zuschauer seine eigenen Bilder im Kopf entstehen lassen, ähnlich wie dies auch beim Lesen eines Buches geschieht. Gespielt wird in einer ausgedünnten Fassung, die Nebenstränge der Handlung bewusst auslässt und sich auf die Figur des Werther konzentriert. Spannend wird sie diese Inszenierung, in der Lukas Spisser vor der Herausforderung steht, im Alleingang das Publikum zu fesseln und zu faszinieren.
Weitere Infos bietet der Download der Sendung, in dem viele interessante Aspekte zur Sprache kommen, die der „Werther“ der Vereinigten Bühnen mit sich bringt.
Die einzelnen Aufführungstermine in Bozen aber auch anderen Orten Südtirols sowie die Möglichkeit zur Kartenreservierung finden sich im Internet unter www.theater-bozen.it