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Gastronomie und Hotellerie müssen bevorzugt unterstützt werden
Bozen – Der 25-köpfige Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) traf sich heute zu einer Dringlichkeitssitzung, um die Entscheidung der Landesregierung zu den nächsten Öffnungsschritten und die weitere Vorgangsweise des HGV zu bewerten. „Ich und mit mir Tausende von Barbetreibern und Gastronomen fragen sich, warum die Landesregierung bei den weiteren Öffnungsschritten die Gastronomie ein weiteres Mal nicht berücksichtigt hat, obwohl im Vorfeld entsprechende Zusicherungen gegeben worden sind“, reagiert HGV-Präsident Manfred Pinzger auf die Entscheidung der Landesregierung.
Die Ausschussmitglieder haben über die Stimmung in den Bezirken berichtet, die speziell unter den Bar- und Restaurantbetreibern, aber auch unter den Beherbergungsbetrieben sehr angespannt ist. Die Entscheidung der Landesregierung, die Gastronomie nicht zu berücksichtigen, ist auch schwer nachzuvollziehen vor dem Hintergrund, dass Einkaufszentren offen halten dürfen, die darin sich befindliche Bar aber geschlossen bleiben muss, oder dass der Würstelstand und die Eisdiele offen sein können, weil sie eine Handelslizenz haben, die Bar nebenan aber nicht arbeiten darf, oder dass Wochenmärkte öffnen können, die Bar nebenan aber nicht. „All diese Dinge führen unter den Gastwirten zu großem Zorn und schließlich auch dazu, dass das gesamte Corona-Management der Landesregierung in Zweifel gezogen wird“, unterstreicht HGV-Vizepräsident Thomas Walch.
Werden die Infektionszahlen weiterhin als wichtigstes Kriterium hergenommen, dann wird die Gastronomie weiter geschlossen bleiben und der Tourismus nicht wieder Fahrt aufnehmen können, so die einhellige Meinung im Landesausschuss. „Die Corona-Auflagen werden immer öfter nicht eingehalten. Noch weniger der Fall sein wird das aufgrund der nun erfolgten weiteren Lockerungen. Das Testen im produzierenden Gewerbe und im Handel ist nur freiwillig und keine Pflicht, und was ist mit den Saisonarbeitskräften in der Landwirtschaft, die nun wieder verstärkt ins Land kommen“, fragt sich HGV-Vizepräsident Gottfried Schgaguler.
Für den HGV ist Richtungswechsel notwendig
Nach über einem Jahr der Pandemie ist der Mut der Politik der Ideen- und Visionslosigkeit gewichen. Auf der Strecke bleiben der Tourismus und die Gastronomie, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Zulieferer. „Die Politik darf nicht mehr mit denselben Rezepten, die zu Beginn der Pandemie eingeführt wurden, agieren. Der HGV-Landesausschuss fordert deshalb einen Richtungswechsel“, so HGV-Präsident Manfred Pinzger. Konkret heißt das für den HGV:
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In allen Wirtschaftssektoren, in denen gearbeitet wird, einschließlich der Landwirtschaft, muss genauso eine Testpflicht bestehen, wie das in den Schulen der Fall ist.
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Die Impfkampagne muss beschleunigt werden, koste es, was es wolle. Dabei muss für die Mitarbeitenden der Hotellerie und Gastronomie eine Sonderschiene gefahren werden.
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Auf lokaler Ebene muss der sogenannte „Grüne Pass“ mit Tempo vorangetrieben werden. Das heißt, wer einkaufen, öffentliche Veranstaltungen besuchen, Urlaub machen und eine Bar oder ein Restaurant betreten will, braucht einen gültigen Corona-Test, einen Nachweis von Antikörpern oder einer Covid-19-Impfung. „Ein entsprechendes Konzept ist ausgearbeitet und ist die Grundlage für die Bildung einer „Covid safe area“. „Die Politik ist nun gefordert, grünes Licht für dieses Projekt zu geben“, sagt HGV-Bezirksobmann und IDM-Präsident Hansi Pichler.
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Eine weitere Forderung des HGV ist, dass die Gastbetriebe bei den Landesbeihilfen nun absolute Priorität genießen müssen.
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„Tatsache ist, dass mit den in Aussicht gestellten Ausfallzahlungen vielfach nicht einmal die aufgeschobene Gemeindeimmobiliensteuer und die Gemeindegebühren bezahlt werden können. Deshalb muss für die Gastbetriebe eine weitere zielgerichtete Zusatzförderung aufgelegt oder die Landeshilfen zugunsten dieser umgeschichtet werden“, betont HGV-Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Helmut Tauber abschließend in der Presseaussendung.