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ONE VISION 2020-24 – Aktualisierung der strategischen Ziele der Alperia Gruppe
Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Alperia AG haben die Aktualisierung des Industrieplans One Vision 2020-24 genehmigt. Dabei handelt es sich um den Strategieplan von Alperia, in dem die Nachhaltigkeitsziele mit einem signifikanten Wachstum aller Business Units zusammengefasst sind. Mit der Aktualisierung von One Vision 2020-24 werden folgende Ziele bestätigt:
- Gesamtinvestitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro von 2022 bis 2024 unter besonderer Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer territorialer Auswirkungen
- Anstiegs des EBITDA bis auf über 260 Mio. Euro im Jahr 2024
- Wachstumsschwerpunkte sind Energiewende und Kunden mit einem Investitionsvolumen von mehr als 400 Mio. € für Energiesanierungsmaßnahmen an Gebäuden
- 80 % der Investitionen richten sich auf mindestens zehn der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN SDGs)
- Investitionen und Wachstum auch in den traditionellen Geschäftsfeldern der Gruppe: Wasserkrafterzeugung, Stromverteilung und Fernwärme mit einem Investitionsaufwand von insgesamt rund 540 Mio. Euro von 2022 bis 2024
- Investitionen dank des Beitrags durch den nationalen Plan für Aufbau und Resilienz (PNRR) insbesondere betreffend Smart Grid, Fernwärme, Green Communities, Wasserstoff
- Finanzdisziplin mit einem Leitwert hinsichtlich der Nettoverschuldung von nicht mehr als 2,5x EBITDA bis Ende 2024
- Die Alperia Gruppe, die bereits seit 2020 klimaneutral ist, wird ihre Scope-3-Emissionen weiter verbessern, um den Weg zum Ziel Net Zero abzukürzen
- Talentmanagement und Generationenwechsel, um das Wachstum zu begleiten und die internen Ressourcen aufzuwerten
- Ankurbeln der Digitalisierung in der gesamten Gruppe
- Wachstumstrend bei den Dividenden bestätigt
Der Dreijahreszeitraum 2022 bis 2024 wird stark von der Volatilität der Energiepreise und den Auswirkungen aufgrund der Anreize für Energieeffizienz beeinflusst werden. Diese Auswirkungen werden für die wirtschaftlichen Margen mit einem starken EBITDA-Wachstum für die BU Produktion signifikant sein. Jedoch ist auch auf Vermögensebene eine Veränderung der Kapitalstruktur zu verzeichnen mit dem Bedarf an mehr Finanzierungsquellen für die Betriebsmittel.
Die Prognosen der Business Unit Smart Region leiden unter dem Ende der Förderleistungen Ecobonus 110 % 2023, was sich auf das EBITDA 2024 auswirken wird.
Für die einzelnen BUs sind insbesondere die folgenden Prioritäten und Wachstumsinitiativen vorgesehen:
BU Produktion
Dabei handelt es sich um die führende Business Unit der Gruppe in Bezug auf Margen und investiertes Kapital. Sie steht für die Stärke des aktuellen Leistungsspektrums des Unternehmens. Alperia ist der zweitgrößte Wasserkrafterzeuger Italiens (nach Enel) mit 38 Kraftwerken und mehr als 1400 MW installierter Leistung.
Die Aktualisierung von One Vision 2020-24 bestätigt die folgenden strategischen Tätigkeiten und Prioritäten:
- Taskforce zur Erneuerung der 8 ablaufenden Konzessionen;
- Investition in die Erneuerung der Druckrohrleitungen in Laas und St. Pankraz;
- Komplettsanierung der Kraftwerke in Kardaun, Brixen, Laas und Lana;
- Bestätigung des Capacity Market auch für 2024;
- Wachstum durch neue Wasserkraftanlagen in der Folge der neuen Konzessionsausschreibungen für große Wasserableitungen im Jahr 2024;
- Gesamtinvestitionen von 270 Mio. Euro von 2022 bis 2024.
BU Netze
Das Stromverteilungsnetz von Alperia besitzt eine Länge von über 8.700 km (in Hoch-, Mittel- und Niederspannung) und verteilt mehr als 2,5 TWh Strom. Edyna, die Stromverteilungsgesellschaft der Gruppe, ist der fünftgrößte Stromverteiler auf nationaler Ebene und eines der vier Unternehmen, die als erste den Stromzähler der neuen Generation in Italien einführen werden.
Mit der Aktualisierung von One Vision wird für die BU insbesondere Folgendes bestätigt:
- Installation von mehr als 260.000 Zählern der neuen Generation, davon 20.000 Zähler für andere lokale Verteiler;
- kontinuierliche Investitionen, um die Widerstandsfähigkeit des Netzes zu gewährleisten und die Qualität und Kontinuität der Stromversorgung zu erhöhen;
- Ausbau und Integration des Netzes in Bozen und Meran;
- Bau von neuen wichtigen Primärwerken und neuen Mittelspannungshauptleitungen;
- Wachstum bei den Gasnetzen;
- Wachstum bei den Dienstleistungen für andere Netzbetreiber im Versorgungsgebiet;
- Investitionen von über 230 Mio. Euro.
BU Verkauf und Trading
Alperia führt neue Geschäftsmodelle für den Kundenkontakt über digitale Kanäle ein und überdenkt die Rolle der physischen Kanäle.
Mit der Aktualisierung von One Vision wird insbesondere Folgendes bestätigt:
- relevantes Wachstum des Kundenstamms sowohl durch internes Wachstum als auch durch Wachstum mittels Übernahmen;
- Entwicklung eines Omnichannel-Netzwerks und Fortsetzung der territorialen Stärkung;
- neue Full-Digital-Initiative mit anspruchsvollen Neukundengewinnungszielen;
- Entwicklung des Asset-Management-Portfolios für Drittanlagen;
- Entwicklung von zusätzlichen Trading- und Demand-Response-Dienstleistungen;
- Investitionen von über 70 Mio. Euro.
BU Wärme und Services
Alperia betreibt 6 Fernheizwerke in Südtirol, u. a. die Werke in den Städten Bozen und Meran. Der Aufbau eines Netzes von über 125 km Länge garantiert die Versorgung mit einem Viertel der in Südtirol erzeugten Wärmeenergie. Alperia Ecoplus ist auf gesamtstaatlicher Ebene der fünftgrößte Anbieter mit einer Produktion und Verteilung von zirka 217 GWth. Mit der Aktualisierung von One Vision werden die strategischen Prioritäten für die BU bestätigt:
- Erweiterung des Fernwärmenetzes in Bozen;
- Optimierung des Energie-Mix-Konzepts für Meran;
- Zubau von drei neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Bozen;
- Übernahme anderer Betreiber von Fernwärmeanlagen;
- Bau einer Kühlanlage in Bozen;
- Investitionen von zirka 40 Mio. Euro von 2022 bis 2024.
BU Smart Region
Smart Region fördert eine Reihe von Hightech-Initiativen für Städte und Bürger durch eine verstärkte Positionierung in den Bereichen Kondominien, öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen und Smart Services für Bürger und Städte. Die BU wird gerade neu organisiert und rationalisiert, um innovative Lösungen für die Energiewende zunehmend optimaler anbieten zu können. Ebenfalls relevant und wichtig ist die Rolle von Neogy, dem nach öffentlichen Ladestellen drittgrößten Anbieter im Bereich Elektromobilität auf gesamtstaatlicher Ebene.
Insbesondere wird sich die BU weiterhin auf die folgenden Initiativen konzentrieren:
- Gebäudeeffizienz (auch durch Wärmedämmverbundsysteme);
- Ausbau der Photovoltaik in Privathaushalten;
- innovative Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, basierend auf Algorithmen, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz;
- Entwicklung von Smart-Health-, Smart-Land- und Smart-City-Lösungen;
- Entwicklung von Lösungen für Energieeffizienz und Facility-Management in der öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheitswesen, auch mittels strategischer Partnerschaften;
- Weiterentwicklung der nachhaltigen Mobilität (Strom und Wasserstoff) sowohl für die Infrastrukturen im Versorgungsgebiet als auch für die Umsetzung innovativer kommerzieller Lösungen;
- Investitionen von insgesamt mehr als 380 Mio. Euro (davon circa 250 Mio. Euro für den Superbonus).
Digitalisierung, Innovation und F&E
One Vision bestätigt die Bereitstellung bedeutender Ressourcen und Kapazitäten für Forschung und Entwicklung, um der neuen Innovationswelle zu begegnen, die durch die Energiewende erforderlich wird.
Fortgesetzt wird auch die Initiative Alperia Startup Factory, die mittlerweile zum vierten Mal stattfindet und die Gruppe mit Hunderten von Start-up-Unternehmen aus der ganzen Welt in Kontakt bringt. Alperia leitet zudem ein Venture-Capital-Engagement ein, mit dem das Wachstum von Start-ups zusätzlich gefördert werden soll.
Weitere 2021 gestartete Innovationsinitiativen, Power Mission 2.0, Disrupt me Israel und die Teilnahme an weiteren Accelerators werden in den nächsten drei Jahren bestätigt und weiter ausgebaut.
Nachhaltigkeit
Alle Business Units der Gruppe erwirtschaften weiterhin greifbare Ergebnisse für das Gebiet. Zu erwarten sind die folgenden Hauptauswirkungen, die am Ende des Plans messbar sind: über 280 kt vermiedener CO2-Ausstoß, Versorgung von mehr als 85 % des Kundenstamms mit umweltfreundlichen Produkten (sowohl Strom als auch Gas) und Einsparung von mehr als 22 Mio. Kubikmetern Wasser (gleich dem Jahresverbrauch von 100.000 Haushalten). Für die nächsten drei Jahre ist darüber hinaus Folgendes vorgesehen: Einführung einer Diversity Policy und eines Diversity Managers, Integration der ESG-Themen in das Pflichtprogramm der Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter, Einführung langfristiger Leistungsziele für das Management und eine Net Zero Roadmap für die Gruppe.
Mauro Marchi, Aufsichtsratsvorsitzender, kommentiert wie folgt: „Mit der Aktualisierung des Industrieplans 2020-2024 von Alperia wurde beabsichtigt, die Themen Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung zu stärken. Wir wollten konkrete und in die industrielle Entwicklung eingebundene Maßnahmen umsetzen, deren Ziel es ist, nützliche Praktiken zu planen und durchzuführen, um das langfristige Produktionspotenzial der Gebiete, in denen wir tätig sind, zu garantieren.
Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser sowie die konkrete und messbare Reduzierung der Emissionen, die zum Treibhauseffekt beitragen und die Luft- und Wasserqualität beeinträchtigen, gehören zu den grundlegenden Themen unserer täglichen Arbeit.
Bei der Aktualisierung des Plans mit der Bezeichnung OneVision 2020-24 wurde auch dem Thema Innovation und Mitarbeiterausbildung besonderer Wert beigemessen, um Kompetenzen zu stärken und auf Gemeinschaftssinn und Inklusion basierende Beziehungen zu fördern.
Wir fühlen uns verpflichtet, das wirtschaftliche und soziale Wachstum des Umfelds, in dem wir tätig sind, durch die geplanten Investitionen in der Region und die Unterstützung der Tätigkeiten, die das soziale Gefüge zum Ausdruck bringt, zu fördern.
Wir sind uns bewusst, dass wir eine wichtige und innovative Einrichtung für das Südtiroler System sind, und werden unser Verhalten so ausrichten, dass ein nachhaltiges Wachstum gewährleistet wird.“
Bozen, 1. Dezember 2021