Raika Lana

Panikattacken: Wenn plötzlich die Angst zuschlägt – Symptome, Ursachen und Wege zur Heilung

Leben mit Panikattacken: Wie Betroffene ihre Angst bewältigen können

by Radio Sonnenschein

Angst

Panikattacken sind intensive, plötzliche Episoden extremer Angst oder Unbehagens, die oft ohne Vorwarnung auftreten und von körperlichen und emotionalen Symptomen begleitet werden. Diese Erlebnisse können äußerst beängstigend sein, vor allem, weil sie oft ohne offensichtlichen Auslöser auftreten. Obwohl Panikattacken in der Regel nicht gefährlich sind, können sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Hier ist ein detaillierter Überblick über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Panikattacken:

Symptome von Panikattacken

Panikattacken zeichnen sich durch eine Reihe von körperlichen und psychischen Symptomen aus. Diese Symptome erreichen in der Regel innerhalb von Minuten ihren Höhepunkt und können etwa 10 bis 30 Minuten anhalten. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Herzrasen oder Herzklopfen: Ein Gefühl, als ob das Herz aus der Brust springen würde, ist eines der häufigsten Symptome.
  • Schwitzen: Intensives Schwitzen, oft begleitet von Hitzewallungen oder Kälteschauern.
  • Zittern oder Beben: Unkontrollierbares Zittern, das oft mit innerer Nervosität einhergeht.
  • Atembeschwerden: Kurzatmigkeit oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, kann zu Hyperventilation führen.
  • Brustschmerzen: Ein drückender Schmerz oder ein Engegefühl in der Brust, das oft mit einem Herzinfarkt verwechselt wird.
  • Schwindel oder Benommenheit: Ein Gefühl der Unsicherheit oder das Gefühl, ohnmächtig zu werden.
  • Übelkeit oder Bauchschmerzen: Diese Symptome können von Unwohlsein bis hin zu starkem Magenkrämpfen reichen.
  • Kälte- oder Hitzegefühle: Plötzliche Wechsel zwischen Hitzewallungen und Kälteschüben.
  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln: Besonders in Händen, Füßen oder im Gesicht.
  • Gefühl der Unwirklichkeit (Derealisation) oder Entfremdung vom eigenen Körper (Depersonalisation): Eine Empfindung, als sei man losgelöst von der Realität oder sich selbst.
  • Angst vor Kontrollverlust oder dem Gefühl, verrückt zu werden: Die Überzeugung, dass etwas Schreckliches passieren wird.
  • Todesangst: Viele Menschen haben während einer Panikattacke das Gefühl, dass sie sterben könnten.

Ursachen von Panikattacken

Die genaue Ursache von Panikattacken ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt:

  • Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass Panikattacken in Familien gehäuft auftreten können, was auf eine genetische Komponente hindeutet.
  • Störungen im Neurotransmitter-Haushalt: Ungleichgewichte von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin im Gehirn können zur Entstehung von Panikattacken beitragen.
  • Stress und Lebensereignisse: Traumatische Erlebnisse, wie der Verlust eines geliebten Menschen, schwere Erkrankungen oder andere belastende Lebensereignisse, können Panikattacken auslösen.
  • Angststörungen: Panikattacken treten häufig im Zusammenhang mit Angststörungen wie der Panikstörung, generalisierten Angststörung oder sozialer Phobie auf.
  • Körperliche Erkrankungen: Bestimmte gesundheitliche Probleme wie Schilddrüsenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegsprobleme können Panikattacken begünstigen.
  • Drogenmissbrauch oder Entzug: Der Konsum von Stimulanzien (wie Koffein oder Kokain) oder der Entzug von Medikamenten oder Drogen kann Panikattacken auslösen.
  • Überempfindlichkeit auf körperliche Reize: Menschen, die besonders empfindlich auf körperliche Veränderungen wie Herzklopfen oder Schwindel reagieren, neigen eher zu Panikattacken.

Behandlung von Panikattacken

Die Behandlung von Panikattacken zielt darauf ab, die Häufigkeit und Intensität der Attacken zu reduzieren und den Betroffenen zu helfen, besser mit den Symptomen umzugehen. Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung:

1. Psychotherapie

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Die KVT ist eine der effektivsten Therapieformen für Panikattacken. Sie hilft den Betroffenen, ihre Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern, die zu den Panikattacken beitragen. Ein Schwerpunkt liegt darauf, die Angst vor den Symptomen selbst zu reduzieren.
  • Expositionstherapie: Bei dieser Therapieform werden die Betroffenen schrittweise mit den körperlichen Symptomen einer Panikattacke konfrontiert, um ihre Angst davor zu vermindern. Dies kann helfen, die Angstreaktionen im realen Leben zu reduzieren.

2. Medikamentöse Behandlung

  • Antidepressiva: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) werden häufig zur Behandlung von Panikattacken eingesetzt. Diese Medikamente helfen, das chemische Gleichgewicht im Gehirn wiederherzustellen.
  • Benzodiazepine: Diese Beruhigungsmittel können zur kurzfristigen Linderung von Panikattacken verschrieben werden. Sie wirken schnell, bergen aber ein hohes Risiko für Abhängigkeit und sollten daher nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
  • Betablocker: Diese Medikamente können helfen, die körperlichen Symptome von Panikattacken, wie Herzrasen und Zittern, zu kontrollieren.

3. Lebensstiländerungen

  • Stressbewältigung: Techniken wie Meditation, Yoga, tiefe Atemübungen und progressive Muskelentspannung können helfen, den allgemeinen Stresspegel zu senken und so das Risiko für Panikattacken zu reduzieren.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Bewegung kann helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf stimulierende Substanzen wie Koffein, Nikotin und Alkohol können dazu beitragen, Panikattacken vorzubeugen.

4. Selbsthilfestrategien

  • Atemübungen: Kontrollierte Atmung kann helfen, die Hyperventilation zu verhindern, die oft mit Panikattacken einhergeht.
  • Achtsamkeit und Meditation: Das Praktizieren von Achtsamkeit kann helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und die Angst vor zukünftigen Panikattacken zu reduzieren.
  • Unterstützungsnetzwerke: Der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen, kann das Gefühl der Isolation mindern und neue Bewältigungsstrategien bieten.

Fazit

Panikattacken sind beängstigende und belastende Erlebnisse, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Glücklicherweise gibt es wirksame Behandlungsansätze, die helfen können, die Kontrolle über die Symptome zu erlangen und die Lebensqualität zu verbessern. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um die Auswirkungen der Panikattacken zu minimieren und den Betroffenen zu einem normalen Leben zurückzuverhelfen.

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