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LPA – Mit einem Positionspapier an die politischen Vertreter in der Europäischen Kommission will man sich nun für die Stärkung der Klimaschutzziele durch die Verwendung des Baustoffes Holz einsetzen.
Ein Positionspapier zur Sensibilisierung für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Nahversorgung und die Stärkung der Klimaschutzziele durch die Verwendung des Baustoffes Holz wurde von Timber Construction Europe (TCE) an ausgewählte Personen des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses der EU geschickt – auch Südtirols Anliegen werden darin dargelegt.
Timber Construction Europe (TCE) ist der europäische Dachverband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes. Zurzeit werden 22.000 Mitgliedsbetriebe durch ihre Mitgliedsverbände in Italien, Luxemburg, Deutschland, der Schweiz und Österreich vertreten. Auch der Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister (lvh) und IDM Südtirol sind als Vertreter Italiens Mitglied. Mit Hubert Gruber, Ausschussmitglied des Berufsbeirats der Zimmerer im lvh, sitzt auch ein Südtiroler direkt im Präsidium des TCE.
Für nachhaltige und ressourceneffiziente Nahversorgung
Mit einem Positionspapier an die politischen Vertreter in der EuropäischenKommission sowie an ausgewählte politische Vertreter in den EU-Mitgliedsstaaten will man sich nun zur Sensibilisierung für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Nahversorgung in Europa sowie die Stärkung der Klimaschutzziele durch die Verwendung des Baustoffes Holz einsetzen.
„Der Wald bedeckt in Südtirol die Hälfte des Landes“, so Land- und Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. In den letzten Jahren hatten jedoch mehrere Unwetter Südtirols Wälder hart getroffen. Das Sturmtief Vaia betraf Ende Oktober 2018 eine Fläche von rund 6000 Hektar. Ein Jahr nach Vaia hat es für Südtirols Wälder eine weitere Million Vorratsfestmeter Holz an Schneedruckschäden gegeben. Im November 2020 schließlich kam es zu einem weiteren Schadensereignis mit Schneedruckschäden in einem Ausmaß von ungefähr 500.000 Vorratsfestmetern Holz. „Bei den Aufräumarbeiten, die großteils beendet sind, ist hervorragende Arbeit geleistet worden. Nun ist es aber wichtig, dass die nachhaltige Verarbeitung dieses Holzes auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene unterstützt und gefördert wird. Ich befürworte die Sensibilisierung seitens des TCE sehr und hoffe, dass auch Südtirol davon profitieren kann“, so Landesrat Schuler.
Unterschiedliche Lösungsvorschläge
Über den TCE hatten Südtirols lokale Vertreter die Möglichkeit, ihre Anliegen in ein Positionspapier einfließen zu lassen. Dabei wurde auch die Arbeitsgruppe ProRamus, die vonIDM koordiniert wird, mit ihren Mitgliedsverbänden Landesverband der Handwerker (lvh.apa), Südtiroler Bauernbund (SBB), Südtiroler Energieverband (SEV),Unternehmerverband Südtirol (UVS) und Abteilung Forstwirtschaft des Landes mit eingebunden. Zum Klimaschutz kann der Bausektor und insbesondere der Holzbau einen wichtigen Beitrag leisten. Unterschiedliche Lösungsvorschläge wurden von Südtirol daher unterbreitet, darunter die ressourceneffiziente Nutzung des Rohstoffes Holz und eine Förderung von nachhaltigen Nahversorgungsnetzwerken.
„Für einen effizienten Klimaschutzbeitrag ist eine direkte und regionale Rohstoffversorgung von großer Bedeutung. Eine stringente Wertschöpfungskette vom Wald über die Sägewerke zu den holzverarbeitenden Unternehmen mit kurzen Lieferketten ist in hohem Maße ökologisch. Dadurch wird der bestmögliche Klimaschutzeffekt erzielt, da lange Transportwege und somit CO2-Ausstoß vermieden werden“, erklärt Vera Leonardelli, Abteilungsdirektorin Business Development von IDM. Die Nachfrage nach einer nachhaltigen und klimaschonenden Bauweise hat in den letzten Jahren zwar zugenommen und die Potentiale der ressourceneffizienten und flexiblen Holzbauweise wurden von Politik und Gesellschaft erkannt, doch trotz eines ausreichenden Ressourcenbestandes verschärfte sich die globale Versorgungslage durch klimabedingte Waldschäden und pandemiebedingten Marktschwankungen. Hubert Gruber, Ausschussmitglied des Berufsbeirats der Zimmerer im lvh, meint dazu: „Auch überbetriebliche Initiativen sollten bei der Nutzung von Holz unterstützt werden. Gerade in Südtirol ist die kleinflächige Betriebssituation eine nicht zu unterschätzende Hürde. Eine Unterstützung von Gemeinschaftsinitiativen könnte auf EU-Ebene hilfreich sein.“