LPA – Die Situation der 150 Mitarbeiter der Solland Silicon in Sinich und die Zukunft des Unternehmens, das Anfang des Jahres 2015 das Sunedison-Werk übernommen hatte, standen im Mittelpunkt einer Aussprache zwischen Arbeitslandesrätin Martha Stocker, dem Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn, Firmenchef Massimo Pugliese und den Vertretern der Fachgewerkschaften am Freitag (18. September).
Die ausstehenden Lohnzahlungen an die Mitarbeiter der Solland Silicon, die Schwierigkeiten des Betriebes aufgrund des Preisverfalles im Bereich des Solarsiliziums und die hohen Energiekosten in der Produktion wurden bei der heutigen Aussprache zur Zukunft der Meraner Niederlassung der Solland Silicon angesprochen.
In Bezug auf die ausstehenden Lohnzahlungen bekräftigte Firmenchef Massimo Pugliese, dass er sich an die geschlossene Vereinbarung halten und innerhalb 15. Oktober alle Zahlungen vornehmen werde. Pugliese erläuterte bei der Aussprache zudem die Hintergründe der aktuellen Schwierigkeiten: Der Preis für Solarsilizium sei seit Dezember 2014 von etwa 22 auf circa 13 Dollar gesunken, weshalb eine Produktion nicht kostendeckend wäre. Derzeit prüfe man deshalb die technische und finanzielle Möglichkeit, einen Teil des Betriebes auf die Produktion von Silizium für elektronische Produkte umzustellen, für die höhere Preise zu erzielen sind.
„Wir hoffen, dass uns die Firmenleitung von Solland Silicon Ende nächster Woche eine positive Antwort auf die Möglichkeit dieser Umstellung geben und damit die Zukunft des Werkes und vor allem der 150 Mitarbeiter und ihrer Familien sichern kann“, betonte Arbeitslandesrätin Stocker im Anschluss an die Aussprache. Sobald diese grundlegende Frage geklärt sei, könne man auch das Problem der hohen Energiekosten des Werkes erneut angehen und gemeinsam nach einer Lösung suchen.
Die Vertreter der Fachgewerkschaften nahmen die Bemühungen und die Zusicherungen des Firmenchefs Pugliese zur Kenntnis, zeigten sich aber insgesamt eher skeptisch. Es wurde vereinbart, dass beim Treffen im Arbeitsministerium am 1. Oktober ein Vertreter der Landesabteilung Arbeit mit dabei sein wird. Bis dahin wird zudem mehr Klarheit über die Zukunft der Produktionsstätte in Sinich herrschen.