Raika Lana

Aktion Verzicht 2015 ist gestartet

by Radio Sonnenschein

Aktion Verzicht
Die „Aktion Verzicht“ findet in der Fastenzeit 2015 zum elften Mal statt und zwar von Aschermittwoch, 18. Februar, bis Karsamstag, 4. April. Die Frage „Brauchen wir, was wir haben. Haben wir, was wir brauchen?“ steht dabei wieder im Mittelpunkt.

Ziel der Aktion ist es, eigene Gewohnheiten und Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Über 50 verschiedene Südtiroler Einrichtungen tragen die Aktion inzwischen mit.  Von Anfang an federführend mit dabei sind das Forum Prävention, die Caritas, der Katholische Familienverband, das deutsche und ladinische Schulamt und die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste. Im Beisein von Bischof Ivo Muser und Landesrätin Martha Stocker wird die „Aktion Verzicht 2015“ vorgestellt.

 

„Die Aktion Verzicht gibt es seit elf Jahren. Jedes Jahr kommen neue Vereinigungen und Einrichtungen als Mitträger dazu. Das zeigt, dass die ,Aktion Verzicht‘ auf große Akzeptanz stößt und aus der Fastenzeit so gut wie nicht mehr wegzudenken ist“, sagt Peter Koler, Initiator des Projektes und Direktor des Forums Prävention. „Als wir vor elf Jahren mit der Aktion gestartet sind, ging es um den konkreten Verzicht, sprich das Weglassen von Alkohol und Süßigkeiten während der Fastenzeit. Inzwischen steht der Verzichtsgedanke nicht mehr so stark im Vordergrund, auch wenn er immer noch Teil der Aktion ist.“ Über die Frage „Brauchen wir, was wir haben. Haben wir, was wir brauchen?“ will man die Bevölkerung jetzt vielmehr dazu anhalten, eigene Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen und sich mit der persönlichen Wertewelt auseinanderzusetzen. Die Plakate wurden deshalb auch heuer so gestaltet, dass sich jeder einen „Wert“ symbolisch abreißen und seine ganz persönlichen Gedanken dazu machen kann.

Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder verschiedene Initiativen der Mitträger die „Aktion Verzicht“ begleiten.

Die Caritas verschickt unter dem Motto „Von Mensch zu Mensch“ via SMS oder E-Mail wieder Kurzbotschaften an all jene, die daran interessiert sind. Sie enthalten Gedanken und Wünsche von sozial benachteiligten Menschen an ihre Mitmenschen. Die Caritas will damit  zu einem besseren Umgang miteinander anregen und gleichzeitig bewusst machen, dass es sich auch bei den Schwächsten unserer Gesellschaft um Menschen handelt, die Gefühle, Wünsche und eine Würde haben, so wie jeder andere auch.  Wer die Kurzbotschaften erhalten möchte, kann sich während des Aktionszeitraumes kostenlos im Internet unter www.caritas.bz.it anmelden.

Das Deutsche und das Ladinische Bildungsressort rufen Schülerinnen und Schüler dazu auf, in der Fastenzeit ihren Freunden, Verwandten oder anderen Klassen regelmäßig gute Gedanken zukommen zu lassen. Inspiration hierfür sind die Stichwörter auf dem Aktionsplakat. Die Verbreitung kann in Papierform oder medial (über SMS, Chat, Videos) erfolgen. Lehrpersonen begleiten die Schüler bei der Ideenfindung.

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) beteiligt sich landesweit wieder mit einer eigens kreierten Sprüchebox. Diese ist mit verschiedenen Sprüchen gefüllt, welche jeweils einen konkreten Anstoß zum Nachdenken geben sollen. Dabei werden unterschiedliche Themenbereiche wie zum Beispiel Freundschaft und Zivilcourage aufgegriffen. Jede und jeder kann dieser Box einen Spruch entnehmen, der darauf ausgerichtet ist, sich selbst und auch anderen Gutes zu tun und zwar im Sinne eines gegenseitigen wohltuenden Gebens und Nehmens. Die Sprücheboxen werden von den 20 Jugenddiensten im jeweiligen Einzugsgebiet der Jugenddienste verteilt.

Der katholische Familienverband bietet gleich zwei sinnvolle Begleiter für die Fastenzeit an: einen Fastenkalender und einen Fastenwürfel. Der Fastenkalender will Familien während der 40 Tage Fastenzeit nachdenkliche, zum Teil überraschende, aber immer tiefgründige Impulse geben. Bildauswahl und Texte richten sich auf einer Seite des Kalenders an Erwachsene, auf der anderen an Kinder. Der Fastenkalender ist im KFS Büro zum Preis von 5 Euro erhältlich.

Als Vorbereitung für das Osterfest in den Familien ist auch der Fastenwürfel gedacht, den der Familienverband heuer eigens entworfen hat. Das tägliche Würfeln und die damit verbundenen „Aufgaben“ fördern das Gespräch und die Gemeinschaft in der Familie. Der Fastenwürfel ist aus festem Karton und wird von den Familien selbst gefaltet. Eine Seite ist bereits mit Anregungen bedruckt. Diese zielen darauf ab, sich Zeit für einander zu nehmen: Heute beten wir gemeinsam, heute nehmen wir uns gemeinsam Zeit für, heute helfen wir, heute schenken wir Freude, heute genießen wir gemeinsam und heute verzichten wir auf, um ein paar Beispiele zu nennen. Die Rückseite kann von den Familien selbst gestaltet und einfach andersrum gefaltet werden. Der Fastenwürfel ist ab Jänner im KFS Büro zum Preis von 0,50 Euro erhältlich.

In Südtirols Jugendherbergen Bozen, Brixen, Meran und Toblach möchte indes das Jugendhaus Kassianeum alle jungen und junggebliebenen Jugendherbergsgäste ermutigen, in einem lockeren Umfeld einen Moment innezuhalten, sich zu besinnen und in sich hineinzuhören – im Sinne von „Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen?“. Konkret werden Tischaufsteller in drei Sprachen entwickelt und gestaltet, welche auf allen Tischen im Frühstückraum der Jugendherbergen platziert werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit, die Gedanken, welche beim Reflektieren entstehen, niederzuschreiben.

Rai Südtirol beteiligt sich im Hörfunk an der Aktion Verzicht. In Radio und Fernsehen wird normalerweise täglich über schlimme Ereignisse und dramatische Schicksale berichtet – in der Fastenzeit möchten die Radiomacher deshalb bewusst einen Kontrapunkt setzen: Sie suchen die „Gute Nachricht“ und bringen bewusst positive Meldungen aus unserem Land – eine zentrale Rolle spielt dabei das Ehrenamt und die wertvolle Arbeit von Vereinen und Verbänden.

Über den Bibliotheksverband Südtirol beteiligen sich auch heuer wieder die Bibliotheken an der Aktion, indem sie spezielle Büchertische gestalten und empfehlenswerte Literatur zum Thema präsentieren.

Auf die „Aktion Verzicht“ wird über Plakate,die Homepage www.aktion-verzicht.net/www.io-rinuncio.it, Radiosendungen und Inserate aufmerksam gemacht. Zu den ersten, welche die Aktion mitunterstützt haben, gehören neben den eingangs erwähnten Trägerorganisationen das Therapiezentrum „Bad Bachgart“, der Verein Hands, das Landesamt für Jugendarbeit, die Landesabteilung Gesundheitswesen und die Tageszeitung „Dolomiten“. Mittlerweile ist die Zahl der Mitträger auf über 50 angewachsen. Neu dazugekommen sind heuer die Familienberatung Ehe- und Erziehungs­beratung Südtirol, die Sozialgenossenschaft Metaziel Onlus und die Südtiroler Bäuerinnenorganisation.

 

 

 

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