Raika Lana

Erholung in Meran: Zwischen Sonne, Bergen und Thermen

by Radio Sonnenschein
Schenna

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Von travelpeter – stock.adobe.com

Meran liegt eingebettet zwischen den Ausläufern der Texelgruppe und dem Etschtal – eine Stadt, die auf den ersten Blick überrascht. Palmen wachsen neben Lärchen, Zypressen rahmen die Sicht auf schneebedeckte Gipfel. Wer hier ankommt, spürt schnell, warum dieser Ort schon seit dem 19. Jahrhundert als Rückzugsort gilt: Das Klima ist mild, die Luft duftet nach Kräutern, und die Sonne zeigt sich überdurchschnittlich oft. Meran bietet nicht nur angenehme Temperaturen, sondern auch eine landschaftliche Vielfalt, die zu Spaziergängen, Ausflügen oder ganz einfach zum Innehalten einlädt.

Spazieren, wandern, schauen – Bewegung ohne Leistungsdruck

Rund um Meran gibt es unzählige Möglichkeiten, sich in der Natur zu bewegen, ohne sich überfordern zu müssen. Wer nicht hoch hinaus will, kann die Waalwege entdecken – schmale Pfade entlang alter Bewässerungskanäle, die sanft an Weinbergen und Obstgärten vorbeiführen. Auch der Tappeinerweg oberhalb der Stadt bietet entspannte Ausblicke auf Dächer, Flussschlingen und Berghänge. Für viele ist diese Form der Bewegung genau richtig: kein Gipfelziel, kein Höhenmeterzählen – einfach gehen, sehen, atmen.

Wer es etwas sportlicher möchte, findet in den umliegenden Höhenlagen passende Anstiege. Doch auch diese lassen sich oft in Etappen einteilen. Mit Seilbahnen, kleinen Buslinien und Berggasthöfen entstehen individuelle Routen, die sich dem eigenen Tempo anpassen – nicht umgekehrt. Die Berge sind da, aber sie fordern nichts ein. Es geht nicht ums Ankommen, sondern ums Unterwegssein.

Zwischen Ausflug und Auszeit: Erholung im Alltagstempo

Nicht jede Reise nach Meran ist ein klassischer Urlaub. Manche kommen für ein verlängertes Wochenende, andere für ein paar Tage Abstand vom Alltag. Die Stadt erlaubt beides – sich treiben lassen oder Pläne machen, Ruhe finden oder Eindrücke sammeln. Zentraler Ort der Entschleunigung sind dabei die bekannten Thermen von Meran, wo sich architektonische Klarheit und natürliche Elemente verbinden. Wer lieber kleinere Orte bevorzugt, findet rund um die Stadt verteilt weitere Möglichkeiten zum Abschalten – etwa in historischen Gartenanlagen, auf stillen Parkbänken oder in einem der vielen Cafés mit Bergblick.

Auch bei kurzen Aufenthalten wirkt Meran entschleunigend. Vielleicht liegt es an der Mischung aus Tradition und Gegenwart, an der offenen Atmosphäre oder an der Umgebung, die nicht drängt. Wer sich ein paar Tage aus dem Alltag herausnimmt, findet hier Raum zum Durchatmen – ohne große Vorbereitung, ohne lange Anreise.

Wasser und Wärme: Wellness ohne Prunk

Erholung in Meran hat wenig mit Überfluss zu tun. Vielmehr geht es um Reduktion – auf das, was guttut. Thermalwasser, Sonnenwärme, Ruhe. Besonders spürbar wird das in den ruhigen Wellnessbereichen vieler Unterkünfte, wo der Blick über die Landschaft fast wichtiger scheint als die Ausstattung. Der Burggräflerhof ist ein Hotel in Meran mit Pool, das Wellness mit Aktivurlaub verbindet – perfekt für alle, die zwischendurch abtauchen wollen. So lassen sich Bewegung und Entspannung unkompliziert kombinieren, ohne zwischen Extrempolen zu pendeln. Eine Stunde am Hang, eine halbe im Wasser – oft reicht genau das.

Dabei geht es selten um Show oder große Wellness-Inszenierungen. Viele Einrichtungen setzen bewusst auf klare Linien, natürliche Materialien und Aussicht statt Ablenkung. Wer im Liegestuhl liegt, sieht auf Wiesen, Dächer oder Bergkämme – nicht auf Bildschirme. Die Umgebung wird zur Kulisse der Erholung.

Begegnung mit der Geschichte – ganz ohne Pflichtprogramm

Meran war Kurstadt, Sommerfrische, Residenz. Vieles davon lässt sich heute noch spüren, aber nicht im musealen Sinn. Die Stadt ist kein Freilichtmuseum, sondern lebt mit ihrer Geschichte. Der Wandel zeigt sich in der Architektur – von Jugendstil bis Moderne – genauso wie in der Sprache, den Märkten, den kleinen Alltagsritualen. Wer durch die Laubengasse schlendert, bewegt sich durch Jahrhunderte, ohne dass es auffällt. Alte Strukturen sind hier keine Kulisse, sondern Teil des Stadtgefüges. Wer sich darauf einlässt, entdeckt vieles zwischen den Zeilen.

Auch im Umland stößt man auf Spuren vergangener Epochen – Burgen, Gutshöfe, Kirchen. Doch sie drängen sich nicht auf. Wer mag, kann stehen bleiben, nachlesen, eintauchen. Wer weitergeht, verpasst trotzdem nichts. Die Geschichte ist da, aber sie stellt keine Anforderungen.

Urbaner Rhythmus mit Rückzugsinseln

Trotz ihrer Bekanntheit wirkt Meran nie überlaufen und sorgt stets für Sauberkeit. Es gibt Ecken, in denen nur Vogelstimmen und das leise Rauschen des Passerflusses zu hören sind. Die Innenstadt bleibt überschaubar, kein Lärmpegel drängt sich auf. Das ermöglicht eine besondere Form der Entspannung: am Rand des Trubels, aber nie ganz außerhalb. Diese Mischung aus Lebendigkeit und Zurückhaltung macht es leicht, zur Ruhe zu kommen, ohne sich abkapseln zu müssen. Besonders in der Nebensaison oder am frühen Morgen zeigt die Stadt ihre leisen Seiten.

Die Infrastruktur ist auf Gelassenheit ausgelegt: Kurze Wege, gute Anbindung, kaum Hektik. Alles scheint so angelegt, dass Zeit nicht verloren geht, sondern sich dehnt. Wer in Meran ankommt, muss nicht umschalten – die Umgebung übernimmt das.

Kulinarische Pausen – zwischen Einfachheit und Finesse

Was auf dem Teller landet, spiegelt das Landschaftsbild wider: mediterran und alpin zugleich. In Meran gehören Marillenknödel und Spargel genauso zum kulinarischen Angebot wie Olivenöl und Kastanien. Dabei geht es selten um Inszenierung – eher um Herkunft, Qualität und Saisonalität. Wer unterwegs ist, findet kleine Hofläden, schlichte Gasthäuser und regionale Spezialitäten auf Wochenmärkten. Die Kulinarik wird zur Pause im Tageslauf, zum Übergang zwischen Aktivität und Ausklang.

Auch hier zeigt sich die Balance: keine Reizüberflutung, keine Dogmen – sondern einfach gutes Essen zur richtigen Zeit. Ob auf der Sonnenterrasse eines Gasthofs oder auf einer Bank mit mitgebrachtem Vinschgerl – entscheidend ist oft der Moment, nicht der Rahmen.

Atem holen, ohne Zielvorgabe

Erholung in Meran braucht kein Konzept. Kein Programm, keine To-Do-Liste. Der Reiz liegt gerade in der Freiheit, sich nicht entscheiden zu müssen: für Berg oder Stadt, Bewegung oder Stille, Aktivität auf dem Bike oder Wellness. Alles liegt nah beieinander – das Ufer der Passer, die Hänge der Umgebung, der Blick in den Himmel. Wer hierher kommt, kann einfach ankommen – und dann schauen, was passiert. Vielleicht ist es genau das, was heute als Erholung zählt.

 

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