Maria Mena – Viktoria

Maria Mena nennt sich Norwegens Top-Export im Pop-Folk Bereich. Mit ihrer Hitsingle „Just Hold Me“ und dem dazugehörigen Album „Apparently Affected“ erregte sie 2006 erstmals Aufmerksamkeit. Das nachfolgende Album „Cause & Effect“ schloss sichdem Erfolg in den deutschen Charts an. Mit „Viktoria“ veröffentlichte sie nun ihr fünftes Studioalbum. Nach wie vor dominieren ruhige, melodische Balladen.

Ihre sanfte Mädchen-Stimme perfektioniert ihre von Streichern und vom Klavier verfeinerten melancholischen Pop-Songs. Der Titel „Viktoria“ bezieht sich auf den Zweitnamen Menas, den sie als 10-jährige von ihrer Mutter erhielt. Die Platte bietet erneut Autobiographisches, darüber hinaus eine Trauer-Hymne, die sich auf die vergangenen Amok-Läufe von Oslo bezieht. Wichtiger als eine möglichst hohe Chartkompatibilität ist es ihr allerdings, ihre Emotionen in Worte zu fassen und so die Menschen zu berühren. Ihr neues Album spiegelt für sie einen weiteren Schritt hin zum Erwachsen werden wieder. Mena legt ihr Mädchendasein ab und stellt sich der modernen Popmusik.
„Viktoria“ wird mit dem gleichnamigen Titeltrack zauberhaft eröffnet. Auch ganz vorne dabei ist mit „Habits“ ein intensiv betrübliches Duett mit dem dänischen Sänger Mads Langer. Es finden sich aber auch Tracks, die nicht allein auf die bedrückende Atmosphäre des Klimperkastens vertrauen, sondern, versuchen den Sonnenschein in Regenbogenzucker zu verwandeln, wie „My Heart Still Beats“ oder „It Took Me By Surprise“, in dem das erste mal der Synthesizer zum Einsatz kommt und der Beat schneller wird als gewohnt. Der dramatische Gesang nimmt dem Song jede Leichtigkeit,dennoch liefert sie so den Nachweis für tauglichen R&B-Pop. Das Feuerwerk am Ende des Albums durch „Am I Supposed To Apologize?“ lässt selbst alte Chartsmasher alt aussehen. Was Maria Mena in „Viktoria“ bietet ist keine gewöhnliche Musik des Pop-Folk-Bereiches – genauso wenig wie sie selbst eine 0815-Popsängerin ist.