Raika Lana

TIS – Dialog zu Innovation und Risikokultur

by Radio Sonnenschein

Zivilschutz (C)TIS-A.FilzZivilschutz-Dialog 2015 im TIS gibt Gelegenheit zum Austausch zwischen Experten  

Die nachhaltige Entwicklung des Gemeindegebiets und der Kommunikationswege, Innovation und Risikokultur waren die Themen des diesjährigen Zivilschutz-Dialog, der zahlreiche Bürgermeister, Feuerwehrleute, Unternehmer und Mitarbeiter des Landeszivilschutzes in den TIS innovation park lockte. Experten in theoretischen und praktischen Fragen des Zivilschutzes waren der Einladung des Cluster Zivilschutz & Alpine Sicherheit des TIS gefolgt. Sie zeigten unterschiedliche Herangehens- und Verhaltens-weisen auf und erläuterten technische Neuerungen und innovative Methoden. 

Besonders eingegangen wurde auf die Verpflichtung für Gemeinden zur Erstellung von Gefahrenzonenplänen: Diese sollen die aktuelle Situation analysieren und den Bürgermeistern bei Bedarf Instrumente in die Hand geben, um Gefahren vorzubeugen und Schadensanfälligkeit zu reduzieren. „Da Baumaßnahmen immer einen Eingriff in die Natur bedeuten, sollten nach Möglichkeit zuerst nicht-invasive Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko zu verringern“, so Landesgeologe Volkmar Mair, „dazu zählen beispielsweise temporäre Maßnahmen wie jahreszeitbedingte Absperrungen oder gute Zivilschutzpläne.“ Frank Weber vom Amt für Ortsplanung West ergänzte, dass auch Auflagen wie Ensemble- oder Denkmalschutz sowie Trinkwasserschutzgebiete zu berücksichtigen seien.

In der Praxis beeinflussen Gefahrenzonenpläne dann beispielsweise die Lage von neuen Handwerker oder Wohnbauzonen, wie Franz Locher, Bürgermeister im Sarntal berichtete, oder erfordern konkrete Maßnahmen im Umgang mit Steinschlägen, wie laut Bürgermeister Othmar Unterkofler in Burgstall. „Um zu Entscheidungen zu gelangen, die Gefahren bestmöglich berücksichtigen, bietet sich ein multikriterielles Bewertungssystem an“, erklärte Helmut Verginer, Gemeindereferent aus Klausen. Hierbei würden verschiedene Kriterien wie Baukosten, externe Faktoren, Ausführungsschwierigkeit und landschaftlichen und ökologische Aspekte mit unterschiedlicher Gewichtung in die Entscheidung einfließen.

Zivilschutz Dialog 2015 (c) GretterMethoden und Instrumente sowie effiziente und kostengünstige Systeme, die Risiko und Gefahr abwenden, stellten dann einige Unternehmen des Cluster Zivilschutz & Alpine Sicherheit vor: Neben Verbauungen im Gelände oder einer ständigen Beobachtung der Naturgefahren könnten demnach auch Drohnen zum Einsatz kommen: vor allem in schwer zugänglichem Gelände können sie durch hochauflösende und georeferenzierte Luftbildaufnahmen unterstützen.

Einen weiteren Blick auf Zivilschutz in der Praxis erlaubte der Vortrag von Walter Pardatscher, Geschäftsführer der A22: Er berichtete von innovativen Maßnahmen, wie Echtzeit-Informationen zu Verkehr- und Wettersituation, die wesentlich zur Sicherheit der viel befahrenen Straße beitragen.

Clustermanager Sebastian Mayrgündter zeigte sich erfreut darüber, dass der Dialog zwischen Technikern, Unternehmern und Bürgermeistern so konstruktiv verlief: „Unsere Aufgabe ist es, im Cluster Gefahren- und Risikokompetenzen weiterzuentwickeln und der Zivilschutz-Dialog bietet Gelegenheit, Kompetenzfelder zu vernetzen und auszubauen.“ Der Zivilschutz-Dialog hat seinem Namen tatsächlich wieder Ehre gemacht: bei einem Umtrunk kam es nach den frontalen Vorträgen zu einem angeregten Fachaustausch zwischen Experten und den circa 80 Teilnehmern.

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