Raika Lana

Bahnhofspark Meran: Sechs Bäume müssen gefällt werden

by Radio Sonnenschein

Halb abgestorbene Zeder im Bahnhofspark MeranIn dieser Woche werden im Meraner Bahnhofspark Pflegearbeiten am Grünbestand durchgeführt. Dabei werden aus Sicherheitsgründen auch sechs hochstämmige Bäume gefällt, deren Stabilität nicht mehr gewährleistet ist.

„Es handelt sich hierbei um den weithin sichtbaren Solitärbaum, der zentral in der Wiese gleich neben der Hundezone steht, also um den mächtigen Zuckerahorn, um die Pyramidenpappel im südlichen Eingangsbereich sowie um einige durch Staunässe absterbenden Zedern“, erklärte die Direktorin der Stadtgärtnerei Anni Schwarz.

„Der Zuckerahorn wurde in den vergangenen Jahren intensiv kontrolliert  – auch mit instrumentellen Messungen wie Ziehversuchen. Es wurden bereits mehrere aufwendigen Sanierungen durchgeführt – mit dem Ziel, diesen landschaftsprägenden Solitärbaum so lange wie möglich zu erhalten. Im Zuge dieser Eingriffe wurde auch eine ausgedehnte Kronensicherung mit Seilen vorgenommen. Beim letzten starken Schneefall wurden die Hauptäste aber leider derart stark beschädigt, dass nun keine sinnvolle Sanierung mehr möglich ist“, so Schwarz.

Regelmäßige Kontrolle und Pflege sind unerlässlich

„Extreme Wetterverhältnisse haben in den letzten Jahren zugenommen, weshalb eine sachgemäße und regelmäßige Kontrolle der Stadtbäume und die Durchführung der notwendigen Eingriffe zu den Grundelementen einer ernsthaften und vorausschauenden Verwaltung des städtischen Baumbestandes gehört. Unsere ausgebildete Baumkontrolleure sind das ganze Jahr entlang der Straßen und in den Parkanlagen unterwegs und begutachten dabei die öffentlichen Bäume, so wie es der Fünfjahresplan für die Instandhaltung des Baumbestandes vorschreibt“. 

„Wenn bei diesen Untersuchungen klare Hinweise darauf hindeuten, dass die Schadsymptome eines Baum überhand nehmen und die Stabilität nicht mehr gewährleistet ist, muss eingegriffen werden und der Baum ersetzt werden. Das geschieht niemals leichtfertig“, meinte Schwarz. 

Über 7.000. hochstämmige Bäume

Auf dem Meraner Gemeindegebiet stehen über 7.000 hochstämmige Bäume, die allesamt im Baumkataster der Gemeinde erfasst sind. Für jeden Baum gibt es eine Art Visitenkarte, auf der die biologischen Merkmale des Baums, sämtliche Kontrollen und Eingriffe im Laufe der Jahre festgehalten werden. Alle gefällten Bäume werden ausnahmslos nachgepflanzt. Insgesamt steigt die Zahl der öffentlichen Bäume (siehe Baumbilanz der Stadtgemeinde Meran), da die Verwaltung darauf bedacht ist, bei öffentlichen Bauprojekten, z.B. von Straßenzügen, regelmäßig neue Baumstandorte vorzusehen. Der Großteil der Wurzelstöcke der im Herbst und im Winter gefällten Bäume werden im Februar 2021 durch Fräsung entfernt (die restlichen im Herbst 2021), damit dann im Laufe des Frühlings 2021 dort Jungbäume gepflanzt werden können.

Verschiedene Kriterien bei der Auswahl der Arten

„Bei bestehenden Alleen, die sich historisch durch eine einzige Baumart auszeichnen, wird versucht, diese Art beizubehalten, wie zum Beispiel in der Karl-Wolf-Straße. Dort wurden wieder Linden nachgepflanzt. Bei der Auswahl der Sorte wird jedoch darauf geachtet, einen Baum auszusuchen, der rustikal und pflegeleicht ist und mit den schwierigen Bedingungen des städtischen Standortes und Klimas gut zurecht kommt“.

„Die neuen Stadtbäume müssen gerüstet sein für den Klimawandel, sie müssen in den nächsten Jahrzehnten zurechtkommen mit voraussichtlich extremeren Wetterbedingungen und längeren Hitze- und Trockenperioden. Hier wird auch mit technischen Hilfsmitteln gearbeitet, das dem Wurzelapparat der Jungbäume hilft, mehr Wasser zu speichern, müssen diese doch dem Anspruch an die geforderten ökosystemischen Dienste gerecht werden, insbesondere auch der Speicherung von C02 im wachsenden Holzkörper. Und das ist nur möglich mit einem gesunden und vitalen Bestand“, betonte Direktorin Schwarz.

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